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Was haben seine Augen gesehen?

Michael Putzke

Was würde der Engel sagen, wenn er zu uns sprechen könnte? »Der Schwebende « auf dem Titel der aktuellen »unterwegs«-Ausgabe ist eines der bekanntesten Kunstwerke von Ernst Barlach. Vor 150 Jahren wurde der Bildhauer, Zeichner und Schriftsteller am 2. Januar 1870 geboren. Barlach schuf diese Skulptur im Jahr 1927 für den Güstrower Dom; seit 1952 hängt ein Abguss in der Antoniterkirche in Köln.

In den Zwanzigerjahren entstanden in Deutschland viele Denkmale für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges. Zuerst hatte Barlach den Krieg begrüßt, später setzte er sich mit dem Grauen auseinander, das mit ihm über die Menschen kam. »Für mich hat während des Krieges die Zeit stillgestanden. Sie war in nichts anderes Irdisches einfügbar. Sie schwebte«, sagte Barlach später. »Von diesem Gefühl wollte ich in dieser im Leeren schwebenden Schicksalsgestalt etwas wiedergeben.« Die Kunst von Ernst Barlach bewegt Menschen bis heute. »Der Schwebende« mahnt still und gleichzeitig kraftvoll.

Wir wollen in dieser Ausgabe von »unterwegs « an Ernst Barlach erinnern. Die Kunsthistorikerin Sigrid Gänzle beschreibt seinen Lebensweg und seine Kunst. Übrigens, zwei Bilder von Barlach finden sich auch im Gesangbuch unserer Kirche.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen von »unterwegs«.

Ihr Michael Putzke

redaktion@emk.de

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