Pfingsten ist heute kaum noch als besonders wichtiges Fest in der Kirche erkennbar. Viele nutzen deshalb das verlängerte Wochenende oder gleich die ganzen Pfingstferien im Frühsommer für Ausflüge ins Grüne oder günstigen Urlaub in der Vorsaison. Kein Wunder, dass die Pfingstgottesdienste, auch in der EmK, oft nur spärlich besucht sind. Von einer wirklichen Feststimmung merkt man da kaum etwas.
Auch das Thema »Heiliger Geist« überlassen wir oft lieber den Pfingst-Foto oben: privat lern und Charismatikern. Als Methodisten sind wir eher sachliche Typen, nicht so enthusiastisch und emotional.
Wir verwirklichen unseren Glauben hauptsächlich in der praktischen Nächstenliebe und im sozialen Handeln und nicht mit salbungsvollen Liedern, erhobenen Händen oder besonderen Stimmungen.
Aber sind wir damit nicht in der Gefahr, etwas Wesentliches zu vernachlässigen?
Schließlich wurde den Jüngern damals in Jerusalem unterstellt, sie wären betrunken, da können sie sich also nicht ganz sachlich verhalten haben. Aber genau das war offensichtlich mit die Voraussetzung dafür, dass Menschen zum Glauben gekommen sind und sich das Christentum in der ganzen Welt ausgebreitet hat.
Natürlich wirkt der Heilige Geist nicht nur über unser Gefühl, sondern auch in vielen anderen Bereichen. Aber umso mehr wäre das Pfingstfest doch ein guter Anlass, sich wieder neu für den Heiligen Geist zu öffnen, um von ihm bewegt und begeistert zu werden.
Volker Seybold ist Pastor in Weinsberg