Der Reigen der Jährlichen Konferenzen der EmK in Deutschland ist vorüber – Zeit, ein Fazit zu ziehen. Doch wie könnte das aussehen?
Die Herausforderungen und Situationen in den drei Konferenzgebieten sind ähnlich – und doch unterschiedlich. So geht es im Norden und im Osten an vielen Stellen darum, Ausgaben zurückzufahren, um den Haushalt auszugleichen. Im Süden gibt es andere Schwerpunkte – auch wenn angesichts sinkender Gliederzahl Einschnitte abzusehen sind. In allen Konferenzen geht es letztlich auch darum, ob und wie wir als Kirche zukunftsfähig sind.
Dabei stehen wir immer in der Gefahr, uns eher mit uns selbst zu beschäftigen als mit unserem Auftrag als Kirche. Stellen, Strukturen und Formalien drohen zu sehr in den Vordergrund zu treten. Und das, obwohl wir es längst besser wissen: Gebraucht werden wir nur, wenn wir für andere da sind. Wenn wir bei ihnen sind. Wenn wir uns für sie reinhängen. Nur so sind wir als Christen, als Kirche relevant.
Deshalb muss unsere erste Frage immer lauten: Was brauchen die Menschen um uns herum? Erst dann kommen die Fragen nach dem besten Weg und den Mitteln, die wir dazu brauchen. Dabei könnte sich herausstellen, dass unsere bestehenden Angebote und Strukturen nicht mehr passen. Und dass genau darin eine Chance liegen kann.
In ihrem Bericht haben die Superintendenten der SJK dazu ermutigt, nicht jede geschlossene oder verkaufte Kirche als Versagen zu verstehen, sondern als den christlichen Weg von Tod und Auferstehung.
Können wir dem folgen oder verschließen wir uns?
Volker Kiemle