Facebook, Twitter und Co: Was Eltern wissen müssen

Mobiltelefone, die ständig mit dem Internet verbunden sind, gehören zum Alltagsbild. Besonders Jugendliche sieht man kaum ohne diesen ständigen Begleiter. Doch viele Eltern wissen nicht, was ihre Kinder da machen und welche Gefahren es gibt. Volker Kiemle gibt einen kurzen Überblick.

Computer und Handys gehören für Kinder und Jugendliche zum Alltag. Fast alle 14- bis 24-Jährigen nutzen das Internet, bei den Jüngeren steigt die Nutzung stetig an. Dabei geht der Trend eindeutig zum »immer und überall«: Über Smartphones, also internetfähige Mobiltelefone, sind die jungen Menschen rund um die Uhr online.
Besonders beliebt sind sogenannte »Soziale Medien« (Social Media) wie Facebook, Whatsapp, Twitter und Instagram. Texte, Bilder oder Videos – kurz »Inhalte« genannt –, die dort veröffentlicht werden, verbreiten sich rasend schnell und können kommentiert werden.
Unterschiede gibt es in der Funktionsweise und Kontrolle, die man als Nutzer über die Verbreitung hat.
Twitter und Instagram sind so etwas wie virtuelle schwarze Bretter. Twitter ist textorientiert, Instagram in erster Linie eine Bilderwand. Wichtig: Jeder, der Zugang zum Internet hat, kann alle Inhalte sehen, die auf diesen Plattformen veröffentlicht werden. Und alle können alles teilen – also unter dem eigenen Namen veröffentlichen. Wer Twitter und Instagram nutzt, muss wissen, dass seine Inhalte unbeschränkt weitergegeben werden.
Bei Facebook und Whatsapp kann man dagegen den Nutzerkreis theoretisch einschränken. Mit Whatsapp lassen sich Nachrichten verschicken. Dabei greift das Programm auf das Adressbuch des Mobiltelefons zu und erkennt automatisch, wer von den dort eingetragenen Personen Whatsapp nutzt und empfangsbereit ist. Das ist praktisch, ist aber datenschutztechnisch problematisch. Die meisten Nutzer nehmen das um der Bequemlichkeit willen in Kauf.
Alle wissen alles Facebook ist mit mehr als 1,4 Milliarden aktiven Nutzern das größte soziale Netzwerk der Welt. Mehr als 900 Millionen loggen sich täglich ein. Für viele Menschen ist Facebook mittlerweile das Kommunikationsmedium schlechthin, im Minutentakt checken sie die Nachrichten. Das Besondere bei Facebook ist die Möglichkeit, sich die Menschen, mit denen man sich vernetzt, auszusuchen. Diese »Freunde« lassen sich zudem in Gruppen aufteilen, so dass man bei jeder verschickten Nachricht (»Post« genannt) den Empfängerkreis bestimmen kann. Wenn allerdings ein Freund meinen Eintrag kommentiert oder teilt, können auch seine Freunde diesen Eintrag und die Kommentare lesen.
Je nach Interaktion weiß damit das ganze Internet, was ich gestern gemacht habe.
Wichtig für Eltern sind auch die Altersgrenzen; bei Facebook sind das 13 Jahre. Es ist auch nicht erlaubt, dass Eltern für ihre Kinder ein Facebook-Konto anlegen.
Allerdings können Kinder bei der Anmeldung einfach ein falsches Alter angeben.
Auch wenn es möglich ist, die Verbreitung eigener Inhalte in gewissem Umfang zu kontrollieren: Das Internet vergisst nichts. Ein Foto, das einmal veröffentlicht wurde, kann man nie wieder zuverlässig löschen. Denn wer das Foto auf dem eigenen Computer sehen kann, kann es herunterladen und weiterverbreiten.

  • Unter dem Titel »Denn sie wissen, was sie tun!« gibt Volker Kiemle bei vier Vorträgen einen vertiefenden Einblick in die Welt von Facebook, Whatsapp, Youtube und Co. Dabei geht es um Chancen und Gefahren, um einen verantwortlichen Umgang und das, was Eltern wissen müssen.
    Termine und Orte: 15. September, EmK Tübingen, Friedenskirche
    29. September, EmK Winnenden, Jubiläumskirche
    12. Oktober, EmK Karlsruhe, Erlöserkirche
    5. November, EmK Nürnberg, Zionskirche.
    Beginn jeweils 19 Uhr
    Mehr über den Autor unter about.me/volkerkiemle

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